Mittwoch, 13. März 2013

Ausgleich



"Mul-ti-me-di-a-li-tät"
dort, teils verkannt, geschrieben steht,
wo klickend tummeln viele Leut',
sich gern und oft, weil's sie erfreut.

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Mit "nur mal kurz" so fängt's meist an,
geht "noch ein bisschen" weiter dann,
ein "mehr und mehr" wird, mit Grimassen,
schließlich zum "ich kann's nicht lassen".

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Potential zum Drang besteht,
die "Saat des Suchtens", mal gesät,
sie keimt und sprießt, falls gut gedüngt,
zum Anschein meinen Geist verjüngt.

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Doch selbst wenn wirklich könnt' verschonen
Zeit den Raum, so tät's nicht lohnen,
alterte ganz still und leise,
dessen Hülle, würd' zum Greise.

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Körpersprachlich einsam säß er,
kalt vorm Sony, Apple, Acer,
Nano-, Macro-, Microschrott,
ein Delinquent auf dem Schafott.

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Gerichtet würden seine Taten,
doch könnt' niemand sie verraten,
da nur selbst, nicht öffentlich,
die Psyche stets spräch' Recht für sich.

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Der Hoffnung lichter Sonnenstrahl,
nur wenig hell und gänzlich fahl,
brennt durch den dunst'gen Schleier hier,
das Wort "Erkenntnis" aufs Papier.

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"Aha" und "Oh", ich hab's verstanden,
seh' nun was nicht viele fanden,
bild' mir heut' zumindest ein,
zu währ'n fürwahr und nicht zum Schein.

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Je näher ich mich fühl' dem Fernen,
greif weit hoch, bis zu den Sternen,
umso ferner werd' ich Nahem,
Falsches wird zu scheinbar Wahrem.

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Ebendrum bin stets bemüht,
dass schlagen mir nicht auf's Gemüt,
des Alltags Trott, des Tages Leid,
mein Gleichgewicht hat mich befreit.


© by Ludwig Karlheinz 2013