Samstag, 31. Mai 2014

Ein Tag



Sehr früh der ersten Wonne Strahl
erschien am Horizont als noch
die Straßen unser, leer und kahl,
im Schlaf befanden sich, wenn doch

-

der Vögel Schaar'n zum Besten gaben,
schon zum wiederholten Male,
lebensweisen Sang, Sonaten,
schwärmten vor, von Berg und Tale,

-

welche war'n bedeckt von feuchten,
schwadig trüb' und frischen Lüften,
unsichtbar, doch gleichsam Leut'ten,
voll im Glanz von Floras Düften.

-

Weit und weiter wach wurd' alles,
stark und stärker pumpt' der Schlag,
pulsierend zwar, doch keinesfalles
hart, belebte sanft den Tag.

-

Zu spät'rer Stund, doch viel nicht später,
wenig Zeit war mehr vergangen,
hoch am Himmel, viele Meter,
nichts vermocht' sie einzufangen.

-

Nicht das Flugzeug, noch der Jäger,
manche hatten schon geflucht,
doch unabwegt, unweigerlich,
sie sich den Weg nach Westen sucht'.

-

Auf diesem, ihrem steten Pfad,
stets kreuzte vieler Dinge Sicht,
ob wahrlich Schönes, ob Plagiat,
zu Tage bracht' alldies ihr Licht.

-

Ein Jenes, Welches hatte schon
erhellt der uns'ren Ahnen Väter,
Welcher Tochter oder Sohn
wir alle war'n, früh- oder später.

-

Langsam schwindend, alles Leben,
das zuvor noch war erwacht,
allmählich all' dies wirre Streben
klarer wurd', als kam die Nacht.

-

Sie stand bevor, wie einem Kind
die Mutter steht, mit off'nen Armen,
derer Spross den Weg nicht fänd'
allein und ohne ihr Erbarmen.

-

Schemenhaft war nun einst Klares,
anders als noch vor Minuten,
dunkles Schwarz verriet viel Wahres,
konnte, wollte sich nicht sputen,

-

so genoss' doch sehr die Stille
wenn die Welt im Dunkeln lag,
Vollkommenheit, in deren Wille,
aus Momenten wurd' ein Tag.


© by Ludwig Karlheinz 2012

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen