Donnerstag, 24. Mai 2012

Ein Wort


Von überwältigender Größe,
über-dimen-sional,
scheint es zu sein, nicht ohne Blöße
blick' ich hin, schau' ich's mir an.

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Bin wie gelähmt, der Anblick schon,
ganz plötzlich fühl' ich mich beklommen,
stößt mich hart von meinem Thron,
lang' schlief ich drin, hab's nun vernommen.

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Seh's vom einen bis zum and'ren
Ende meines Horizont's, banal,
und doch die Hände klagen
kläglich gar, sie scheitern d'ran,

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auch nur in ganz entfernte Nähe
dieses Ungetüm's zu kommen,
womöglich würd's, wenn ich's spürte,
schütteln mich, ich wär' benommen.

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Ja, schon die Gegebenheit,
dass, wenn auch nur in Theorie,
den Mut ich hätte, wär' bereit,
lässt kräftig zittern mir die Knie,

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dies anzupacken, Gott bewahre,
nie und niemals könnt' ich's tun,
die Fingerfahrt durch meine Haare,
ließ den Kopf ein wenig ruh'n

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vermeintlich nur, mehr Trug als Sein,
wenn's ewiglich so weiterging,
doch hier und heut' es fällt mir ein,
dass ich nur hielt die Stimme hin

-

bislang, flüsterte unaufhörlich
sie die Antworten zu mir,
auf alle Fragen die, gefährlich,
plagten mich, verweilte hier

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in meinem Pfuhl aus trüber Masse,
wimmernd wartend auf das Glück,
voll' Angst ich dachte: "Ich verpasse
es wenn's kommt, krieg's nie zurück",

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doch hier und heute, alles schmiss,
hinein ich in der Waage Schal'
des Mutes Lohn sei mir gewiss,
ein Wort: "über-dimen-sional".

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© by Ludwig Karlheinz 2012

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